Inseln in Troms (Nord-Norwegen) im Vorfrühling 17. Mai - 7. Juni 2007 |
Frühling ist nördlich des Polarkreises eine dramatische Zeit. Obwohl die Sonne von Mitte Mai an nicht mehr untergeht, braucht sie lange, um die Schnee- und Eismassen ab zu schmelzen. Das Tageslicht rund um die Uhr läßt danach jedes frostfreie Fleckchen in kürzester Zeit ergrünen. |
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Die 2700 km von
Münster nach Nord-Norwegen sind eine Zeitreise vom Frühsommer, wie er bei uns
Ende Mai herrscht, zurück in den Vorfrühling. In Troms liegt Ende Mai der Schnee an vielen Stellen noch bis hinunter zur Küste. Auf den Seen schwimmen große Eisschollen und nur an warmen Hängen bekommen die Birken ihre ersten Blättchen. |
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Die Inseln des Fylke Troms sind
ein recht unbekanntes Reiseziel, ungefähr in der Mitte zwischen den Lofoten und
dem Nordkap. Die E6 zum Nordkap verläuft so weit landeinwärts, daß die Inseln von dort aus nicht zu sehen sind. |
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Das Städtchen
Skjervøy auf der gleichnamigen Insel wurde der Ausgangspunkt für meine ersten
Touren. Arnøy und Laukøy sind von dort leicht mit der Fähre zu erreichen. Vannøya hat nur eine Fährverbindung von Ringvassøy aus, sodaß man zunächst einen großen Umweg über Tromsø fahren muß, um dorthin zu gelangen. Alle diese Inseln haben längere Straßen, die das Erkunden mit dem Wohnmobil ermöglichen. |
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Das Städtchen Skjervøy liegt inmitten dieser zerklüfteten Küstenlandschaft auf einer kleinen Insel mit natürlichem Hafen, in dem täglich die Schiffe der Hurtigroute einen kurzen Zwischenstop machen. |
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Durch einen Tunnel, der den Maursund unterquert, gelangt man zunächst auf die Insel Kågen, deren Berge über 1000 m hoch sind. Über eine einspurige Brücke fährt man dann zur kleinen Insel Skjervøy hinüber. |
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Hier im Hafen von Skjervøy arragieren die Wolken mit der tiefstehenden Sonne gleich am ersten Tag eine effektvolle Beleuchtung für mein Foto. In den nächsten Tagen sollte ich noch oft in den Genuß solcher Lichtspiele kommen. |
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Norwegische Häfen sind meist modern, hochtechnisiert und aufgeräumt, so auch in Skjevøy. Um so mehr freue ich mich, wenn ich auf einem Steg über so ein zufällig hingeworfenes Knäul stolpere. |
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Trollet heißt der Aussichtsberg von Skjervøy. Er ist 300m hoch und leicht zu besteigen. Bei meinem ersten Besuch prägen Sturm und Regen das Bild. |
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Am nächsten Morgen ändert sich das Wetter und die vorgelagerten Inseln zeigen ihr freundlicheres Gesicht. |
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An diesem Abend ist auch auf dem Trollet-Gipfel der Himmel klar und das Wetter ruhig. Nachdem die Sonne gegen 23 Uhr hinter den Nachbarinseln hervorgekommen war, zieht sie viele Stunden lang dicht über den nördlichen Horizont hin. |
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Von diesem Berg ist um Mitternacht die Aussicht auf das Meer und die verschneiten Nachbarinseln wunderschön. Um das richtig genießen zu können, sollten allerdings Handschuhe und Mütze nicht fehlen, denn die Temperatur fällt zu der Zeit noch deutlich unter 0 Grad. |
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Die äußeren Inseln, wie Arnøy, wirken besonders rau und dort liegt noch viel Schnee. |
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Überraschend findet man dann an der Nordküste der Insel Arnøy das Dorf Årviksand an einem einladenden Sandstrand. |
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Bereits ab 19 Uhr taucht die tiefstehende Sonne die Landschaft in romantisches Abendlicht. Spätestens dann beginne ich meine Fototouren, die oft bis 2 oder 3 Uhr morgens dauern. |
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Ein anderes Beispiel für die mitternächtlichen Lichteffekte. |
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Bergwanderer sind um diese Jahreszeit nur selten unterwegs, denn die wasserreichen Bäche und die vielen, weichen Schneefelder erschweren das Vorankommen. Doch die Moore sind sehr lebendig. Vögel singen und balzen überall und die ganz jungen Renkälber machen ihre ersten staksigen Schritte auf dem weichen Grund. |
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Von Akkarfjord im Süden von Arnøy führt ein Versorgungsweg zu einem TV-Turm auf einem Berg. Auf diesem (für Fahrzeuge gesperrten) Panoramaweg kommt man auch zu dieser Jahreszeit leicht voran. |
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Diese weite, urtümliche Landschaft liegt nur 40 km abseits der Nordkap-Route - und kaum jemand nimmt sie wahr ! |
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An den Südhängen sind die kleinen Tümpel schon eisfrei, sodaß sich die benachbarten Schneeberge darin spielgeln können |
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Die Schieferfelsen an der Nordspitze von Laukøy... |
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... bilden abwechslungsreiche Formen als Vordergrund für den Blick über den schmalen Lauksund nach Arnøy. |
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Auf Vannøya ist der Kvalkjeften ein leicht zu erwandernder Aussichtsberg. |
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Von hier oben sieht man auf die unberührte Landschaft von Fjord, Tal und umliegenden Bergen. |
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An einer geschützen und durchfeuchteten Wiese blüht ein Meer von Sumpfdotterblumen und kündigt die nächste Phase des Frühlings an. |
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Kann man in einer solchen Nacht schlafen gehen? Auch der Fischer auf seinem Kutter war anderer Meinung und werkelte dort noch bis weit nach Mitternacht. |
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Senja ist die bekannteste Insel des Fylke Troms. An der tief zerklüfteten Nordküste der Insel stehen viele schroffe Felszacken, von denen die Okshornan die berühmtesten sind. |
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Noch ist es in den Mooren zu kalt für Mücken. Nachdem die Weidenkätzchen schon aufgeblüht sind, wird es vermutlich nicht mehr lange dauern, bis das Futter für die zurückgekehrten Zugvögel überall reichlich herumschwirrt. |
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Der Schnee hat sich über die Baumgrenze zurückgezogen. Die Birken tragen ihr helles Grün. In den Mooren blühen die Moltebeeren plötzlich überall. Der Vorfrühling ist vorbei und die nächste Phase beginnt. |
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Ich fahre zurück nach Münster. In Erinnerung bleibt vor allem das stimmungsvolle Licht der hellen Nächte. |
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