D




Blüten der Schlehe, am Rand der Davert, 2. April

Davert-Wald bei Münster
Teil 2   Blumen, Blüten, Farne

 
2019 und 2020

Die Davert ist ein Wald am Rande meiner Heimatstadt Münster. Da die Corona-Pandemie auch mich am Reisen gehindert hat, konnte ich den nahen Wald in den letzten Monaten sehr häufig besuchen.

Bei vielen Pflanzenaufnahmen habe ich die neue Technik "Focus Stacking" genutzt, um den scharfen Bereich im Foto festzulegen, oft bis an den Horizont.






Auf dieser Karte sind 3 Waldgebiete im Südosten von Münster zu sehen:
Der Wolbecker Tiergarten, die Hohe Ward und die Davert.
Die Davert ist der größte der Wälder und liegt im Süden der Stadt zwischen Amelsbüren und Davensberg.





Sternmiere und Gundermann dicht gedrängt in der Krautschicht (April 2020)



Blumen und Blüten in der Davert


Dies ist keine systematische Arbeit über die Blumen in diesem Wald. Seit März 2020 bin ich ungefähr drei mal wöchentlich von Sonnenaufgang an durch den Wald gestreift. Offen für alle Eindrücke habe ich dann fotografiert was mir gefällt.




Eine der ersten Blumen im Wald ist die hohe Schlüsselblume. Sie bevorzugt feuchte Standorte. Deshalb findet man sie oft an Grabenrändern.





Diese schöne Pflanze hatte sich eine feuchte Stelle mitten im Wald ausgesucht.








Die Blütenstände der Hohen Schlüsselblume leuchten in der Frühlingssonne.










Die Buschwindröschen öffnen Anfang April ihre Blüten.










Sie blühen selten einzeln, sondern meistens in auffallenden großen Verbänden.




Das Wiesenschaumkraut liebt feuchten, nährstoffreichen Boden. Wo diese Bedingung gegeben ist, kommt es im Wald vor. Wie der Name sagt, bildet es auch auf Wiesen große Bestände.














Das Wiesenschaumkraut ist eine zarte Pflanze,
die sehr elegant wirken kann.




Die Knoblauchsrauke (= Knoblauchhederich) ist ab April eine sehr häufige Blume am Wegrand. Die fein geäderten Blätter bilden eine schöne Umrandung für den Blütenstand, besonders wenn die Sonne die Blätter ausnahmsweise von der Rückseite beleuchtet.







Vielblütige Weißwurz
(= vielblütiges Salomonssiegel) ist ein zartes aber auffallendes Liliengewächs auf dem Waldboden. Der lange Stängel ist leicht gebogen und trägt von unten bis oben wechselständige, parallelnervige Blätter. Aus jeder Blattachsel hängt eine Gruppe weißlicher Blüten.









Wenn die Buschwindröschen verblühen, dann kommen ab Mitte April die Blüten der Sternmiere hervor. Auch sie blühen oft in großen Verbänden. Dann ist der Boden mit weißen "Sternen" übersäht.

 

Zur gleichen Zeit entwickelt sich die Krautschicht kräftig und andere Blumen mischen sich zwischen die Sternmieren.






Der blau blühende Gundermann und die weiße Sternmiere sind die auffallenden Blüten in der dichten Krautschicht.




Wie ein Miniatur-Urwald wirkt die Krautschicht wenn man von der Seite hineinschaut.











Die blauen Lippenblüten des Gundermann sind, aus der Nähe betrachtet, recht eindrucksvoll.











Die Schönheit der Blüten des Gundermann ließen mich auch andere Blumen des April genauer betrachten. Der Kriechende Günsel war bei näherer Betrachtung auch sehr eindrucksvoll.








Der "Mini-Urwald" war das Revier der Weinbergschnecke.
An diesem geduldigen Motiv konnte ich meine tierfotografischen Fähigkeiten ein wenig schulen.













In der Krautschicht zog eine weitere kleine, leuchtend rote Blüte meine Aufmerksamkeit auf sich, das Ruprechtskraut, eine "Allerweltspflanze".




Blüte des Ruprechtskrauts











An den Früchten mit dem langen "Schnabel" erkennt man die Zugehörigkeit zu den Storchschnabelgewächsen.











Erst Mitte Mai fand ich eine kleine Gruppe von Maiglöchcken. Die Blüten hängen etwas versteckt zwischen den großen Blättern.







Maiglöckchen-Blüten











Der Wald-Ziest ist eine unscheinbare Pflanze ...











 ... auch hier lohnt sich ein Blick aus der Nähe.









Der Rote Fingerhut kündigt den Sommer im Wald an. Er wächst an Waldrändern und auf Brachflächen, die zum Beispiel durch Windbruch entstehen.




Großer Fingerhut-Bestand Anfang Juni am Waldrand






Hier trägt der dichte Bewuchs mit Fingerhut dazu bei, dass ein alter Waldweg allmählich zuwächst.









Die Heckenrose (= Hundsrose) ist am Waldrand unübersehbar. Sie blüht Anfang Juni in der Davert.






Blüte der Hundsrose








Die großen Bestände des Kleinblütigen Springkrauts erscheinen im Juni an vielen Wegrändern.






Das Wald-Geissblatt ist eine Kletterpflanze, die sich an den Büschen am Wegrand emporwindet.







Den Blütenstand des Geissblattes finde ich prächtig, besonders wenn einzelne Blüten weit aufgeblüht sind. (↓)









 



Im Sommer sind für ein paar Wochen die Doldenblütler die auffälligsten Blumen.
Der Taumel-Kälberkopf wächst hier in einem dichten Bestand am Waldrand.






Als mich ein Freund darauf aufmerksam machte, dass meine Bestimmung dieses Doldenblütlers falsch war, da war diese prächtige Pflanze längst verblüht. Nun warte ich auf den nächsten Sommer, damit wir dann hoffentlich eine richtige Bestimmung nachreichen können.








Man kann nicht die Blumen der Davert zeigen, ohne die Schmetterlinge zu erwähnen, die sich darauf tummeln.
Fünf Landkärtchen auf einem Wiesen-Bärenklau






Kaisermantel und Landkärtchen auf Wasserdost.
Die Szene fand ich Mitte Juli 2017 an einem Wassergraben auf einer Lichtung der Davert.




Die Kanadische Goldrute blüht im August unübersehbar an vielen Waldwegen.











Diese Fotoserie über die Blumen und Blüten in der Davert schließt mit den gelben Blütenständen der Kanadischen Goldrute ab. An dieser Stelle hatte sie einen alten Waldweg erobert und mit einem gelben Blütenteppich überzogen.

Alle hier portraitierten Pflanzen sind keine Seltenheiten. Ich finde sie wunderschön und die Vielfalt der Blütenformen ist beeindruckend. Auch war ich sehr begeistert davon, den Wandel des Waldbildes im Laufe der Monate mit zu erleben.









Farne (Adlerfarn) in der Davert

In der Davert sind große Bereiche des Bodens mit Farnen bewachsen, vor allem mit dem Adlerfarn. Nur gelegentlich kommt auch der Wurmfarn vor.






Die grüne Farbe ist schon seit Monaten aus den Farnwedeln gewichen, aber die abgestorbenen Farngerippe sind auffallende Strukturen im Winterwald.




Der Adlerfarn lässt sich Zeit mit dem Keimen. Erst Mitte April kommen die ersten Pflänzchen aus dem Waldboden. Auffallend ist das Wachstum durch Ausrollen von Ästen und Blättchen, ganz anders als das Wachsen der Keimlinge bei Blütenpflanzen.








Die Form der jungen Pflanzen verändert sich schnell. Dabei bietet sie immer ein grafisch ansprechendes Bild.








Anfang Mai sind die jungen Farne schon kräftig in die Länge gewachsen.









Um sich so lang zu strecken, brauchen sie nur knapp 2 Wochen.




Anfang Juni sind die jungen Farne voll ausgebildet. Hier haben sie einen Waldeg besetzt, sodass man kaum noch hindurchgehen kann.











Im Juni wachsen die Farne noch.




Anfang Juli bilden sie in vielen Bereichen ein dichtes Blätterdach, unter dem nichts anderes mehr wachsen kann.
Ich habe mal von der Seite unter das Dach der Farnwedel geschaut. Auf dem Boden liegt das Gewirr der vorjährigen Pflanzenreste. Darüber schwebt ein geschlossenes Dach aus grünen Farnwedeln.









An einem nebligen Morgen Mitte Juli sieht es ein bisschen nach Tropenwald aus. Die ausgewachsenen Farne bilden ein undurchdringliches Pflanzendickicht. Der Frühnebel zwischen den Bäumen vermittelt eine gespenstische Atmosphäre.










Schon Anfang August ist das Wachstum der Farne beendet. Einige Wedel sterben bereits ab.




Mitte September sind die Farne die ersten Pflanzen des Waldes, die gelbe bis rotbraune Herbstfarben tragen.










Im November ist das Rotbraun der Farne ein wesentlicher Ton im Konzert der Herbstfarben in der Davert.

Mit diesem Bild schließt meine zweiteilige Bilderserie über die Davert. Sie enthält wenige Bilder aus 2017 und von November 2019. Die meisten Aufnahmen sind zwischen März und September 2020 entstanden.

 

Zu Teil 1 dieser Bilderserie:
Davert-Wald bei Münster - Teil 1  Der Wald


Der NABU Münster hat eine AG-Naturfotografie mit vielen engagierten Naturfotografen. Wegen der Pandemie können keine Treffen stattfinden. Irgendwann wird das auch wieder möglich sein. Zahlreiche aktuelle Fotos aus der AG sind auf der Seite http://www.nabu-muenster-naturfotografie.de/ zu finden.